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Neuer erster Schiedsmann für die Samtgemeinde Isenbüttel:

Hans-Joachim Rieke verabschiedet sich als einer von drei Schiedsmännern

Eine Schiedsperson schlichtet viele bürgerlich-rechtliche Streitigkeiten. Das sind vor allem Streitigkeiten zwischen Nachbarn oder Bekannten, zum Beispiel über Behauptungen, die eine von zwei Seiten aufgestellt hat oder Sachen, die der oder die eine getan oder unterlassen hat.

„Für bestimmte Streitigkeiten müssen Bürgerinnen und Bürger sogar zum Schiedsamt gehen, bevor Sie vor Gericht eine Klage erheben können. Dazu zählen das Nachbarrecht, Ansprüche wegen Verletzung der persönlichen Ehre und einige Ansprüche aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz.“, weiß Bianca Mink, stellvertretende Fachbereichsleiterin für Bürgerservice, Ordnung und Brandschutz und erste Ansprechpartnerin für die Schiedsmänner und -frauen der Samtgemeinde Isenbüttel. „Unter bestimmten Voraussetzungen werden die Schiedspersonen sogar im Strafrecht tätig.“, ergänzt Mink.

Hans-Joachim Rieke wurde im Jahr 2011 als Schiedsmann offiziell vereidigt und hat seitdem seine ehrenamtliche Tätigkeit in den Dienst der Samtgemeinde Isenbüttel gestellt. Gemeinschaftlich mit Detlef Wiegmann haben beide Schiedsmänner in den vergangenen Jahren so manches gerichtliche Verfahren durch ihr engagiertes Wirken verhindern und zur Befriedung der streitenden Parteien beitragen können.

„Häufig geht es um verfahrene Streitigkeiten zwischen Nachbarn oder auch um Beleidigungen, die die Betroffenen nicht einfach so hinnehmen wollen. Manchmal hilft es einfach, wenn eine dritte, neutrale Person mit am Tisch sitzt und den Beteiligten erst einmal respektvoll zuhört.“, resümiert Rieke über seine Schiedsmanntätigkeit.

Mittels gezielter Schulungsmaßnahmen durch den Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen Landesvereinigung Niedersachsen werden den Schiedspersonen wertvolle Handlungshilfen mitgegeben, die auch bei besonders angespannten Situationen dazu führen sollen und können, dass die streitenden Menschen wieder miteinander kommunizieren.

„Wir beide haben uns gut verstanden und konnten uns immer aufeinander verlassen, sodass ich mich herzlich bei meinem bisherigen Schiedsmannkollegen bedanken möchte für das gemeinsame Wirken.“, findet Wiegmann anerkennende Worte für seinen bisherigen Schiedskollegen.  

Rieke hat seine Tätigkeit als Schiedsmann aus privaten Gründen beendet. Vorerst wird damit Detlef Wiegmann alleine für die Fälle der Samtgemeinde eingesetzt, da auch der dritte Schiedsmann, Herr Thorsten Schöne aus Vollbüttel, sein Amt aus beruflichen Gründen niedergelegt hat. Ein Stellvertreter oder eine Stellvertreterin wird derzeit noch gesucht.

Bei Interesse an dieser ehrenamtlichen Tätigkeit können sich Menschen unter bestimmten Voraussetzungen (s.u.) schriftlich bis zum 24.11.2023 bei der Samtgemeinde Isenbüttel, Fachbereich II, Gutsstraße 11, 38550 Isenbüttel, gerne auch per Email melden.

Auskünfte zum Schiedsamt und zum Verfahren erteilt Bianca Mink telefonisch unter der Telefonnummer 05374 8823.

Folgende persönliche Voraussetzungen sollte die Schiedsperson für dieses Ehrenamt mitbringen:

  • Alter zwischen 30 und 70 Jahre
  • Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter
  • Wohnsitz in der Samtgemeinde Isenbüttel
  • Hohe Einsatzbereitschaft und Umsicht bei der Ausübung dieser sensiblen Tätigkeit
  • Geduld und ein offenes Ohr für die Probleme der Menschen
  • Verpflichtung zur absoluten Verschwiegenheit

Bildunterschrift: Bianca Mink, Detlef Wiegmann, Hans-Joachim Rieke vor dem Rathaus in Isenbüttel (v.l.n.r.)