Grillkohle - ein weiter Weg

Mit den Außentemperaturen steigt auch die Anzahl der Tage an denen Grillduft in der Luft liegt – häufig auch das unverwechselbare Aroma von Holzkohle.
Auch umweltbewusste Menschen können dabei ein gutes Gewissen haben. Schließlich ist Holzkohle ein nachwachsender Rohstoff, bei dessen Verbrauch nur die Menge an Kohlenstoff freigesetzt wird, die auch vorher im Holz gebunden war. Klingt gut, nicht wahr?
Gänzlich unbekannt ist jedoch, dass es sich bei 99 Prozent der hierzulande verwendeten Holzkohle um Importware handelt. Auf drei Kilogramm importiere Kohle je Einwohner/-in kommen nur 25 Gramm selbst erzeugte Kohle. Die restlichen 2,975 Kilogramm sind Importware. Lange Transportwege und andere Umweltbelastungen sind die unvermeidliche Folge. So verursacht die Kohle eines ganz normalen Grillabends in etwa den gleichen CO2-Ausstoß wie eine 35 Kilometer lange Autofahrt.
Große Mengen der Holzkohle stammen aus Südamerika oder Afrika – dort vor allem aus Tropenholz. Wer ein Produkt aus nachhaltiger Forstwirtschaft möchte, sollte nach Grillkohle aus heimischer Buche oder PEFC-zertifizierten Produkten schauen: Rund 70 Prozent der deutschen Wälder sind entsprechend zertifiziert. So steigt zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass die Kohle einer Produktion unter hohen Bewirtschaftungsstandards entstammt. Kohle aus heimischem Laubholz ist zudem besonders fest, brennt lang und erzeugt viel Wärme.

Was Sie nun auf den Grill werfen ist Ihnen überlassen. Ob ein saftiges Steak oder vegetarische Grillspieße – die Möglichkeiten sind vielfältig. Wer dabei noch auf regionale und saisonale Produkte achtet, der ist auf dem besten Weg zum klimabewussten